Bühne frei! – Darstellen, Schauspiel und Video

Das darstellende Spiel begeistert Kinder. Die Ausdrucksmöglichkeiten, die das darstellende Spiel bietet, sind vielfältig und geben der Kreativität Raum. Spielerisch und fantasievoll entstehen neue Welten. Die Entwicklung von Kreativität und Empathie, die Fähigkeit zur Perspektivübernahme, die Möglichkeit, Erlebtes zu verarbeiten, Neues auszuprobieren und in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen sind zentrale Bestandteile des kindlichen Rollenspiels.

Die Einbettung in Narrative, das Erzählen von Geschichten – ob mit oder ohne Medien ­, ist ein ganz unmittelbares menschliches Bedürfnis und stellt nicht zuletzt aus diesem Grund eine der zentralen Methoden der Elementarpädagogik dar. Die Auseinandersetzung mit Video, Filmen und Filmtechnik bereichert insofern den kindlichen Erfahrungsschatz und eröffnet den Kindern eine weitere Ausdrucksmöglichkeit.

Bei der Herstellung einfacher kurzer Filme stehen neben der Möglichkeit, Geschichten vermittels Filmtechnik zu erzählen – das bedeutet zugleich die Stärkung kommunikativer Fähigkeiten – das soziale Miteinander sowie die Erweiterung der emotionalen und ästhetischen Fähigkeiten im Mittelpunkt: Durch das Eingebundensein in einen Gruppenprozess, Zusammenarbeit und Absprache, die Auswahl unterschiedlicher Materialien und Techniken u.ä. werden die Potentiale der Kinder in diesen Bereichen gefördert und unterstützt.

Vor diesem Hintergrund – dem freien kreativen Spiel einerseits und den Anforderungen des Films andererseits – ist es wichtig, eine Balance zwischen Spontanität und Anleitung zu finden: Das Spiel der Kinder lebt von Spontanität, während der Film ein gewisses Maß an Planung und Anleitung erforderlich macht.

Mit dem Methoden-Baukasten „Bühne frei!“ erweitern sich also zum einen die Ausdrucksmöglichkeiten der Kinder. Zum anderen eröffnet sich ihnen ein Zugang, der eine (kritische) Auseinandersetzung mit Medien erlaubt: Wer einmal einen Filmtrick selbst ausprobiert hat, versteht, dass nicht alles, das wir in den Medien sehen „echt“ ist und erwirbt eine (erste) Grundlage für einen kreativen und zugleich kritischen Umgang mit Medien.