Medienbildung im Kindergarten

Unsere Motivation

Ausgangspunkt für unser Engagement im Bereich der digitalen Bildung ist die Feststellung, dass digitale Medien immer stärker an Bedeutung gewinnen – nicht zuletzt innerhalb von Familien mit Kleinkindern. Kinder sind online. Das Digitale ist längst Bestandteil ihrer Erfahrungswelt.

Vor diesem Hintergrund sind Bildungsinstitutionen wie der Kindergarten gefordert, darauf zu reagieren. Geht es an die Umsetzung, machen sich Ratlosigkeit und Unsicherheit breit – Fragen wie: „Sollte der Kindergarten nicht eigentlich ein medienfreier Schutzraum sein?“ „Wie soll ich mich auf die Kinder konzentrieren, wenn ich mit der Bedienung der Technik überfordert bin?“ tauchen auf. Diese Fragen sind legitim und es gibt durchaus einiges an Diskussionsbedarf.


Um es klar zu sagen: Uns geht es keinesfalls darum, möglichst früh möglichst viel Technik einzusetzen, sondern darum, vielseitige Zugänge zu digitalen Medien zu schaffen, die es Pädagog*innen, Kindern und Eltern ermöglichen, eine aktive Rolle einzunehmen: Gestaltend, produktiv und verantwortungsvoll. Denn erst die Auseinandersetzung mit der digitalen Welt ermöglicht es, ein differenziertes Bewusstsein für die Potentiale und Risiken digitaler Medien auszubilden.

Die Projekte

Die Methoden-Baukästen von digi4under6 entstanden aus der Überlegung, dass digitale Medien kein Selbstzweck sind, sondern als Tool genutzt werden können, um Bildungsprozesse anzuregen. Um den Zugang und die Umsetzbarkeit möglichst einfach zu gestalten, wurden Ideen entwickelt, die an den klassischen Bildungsangeboten des Kindergartens orientiert und mit Alltagsmaterialien durchführbar sind. Mit den Methoden-Baukästen wird das Bildungspotential digitaler Medien pädagogisch genutzt. Zugleich eröffnet die Integration dieser Tools die Möglichkeit, Erfahrungen der Kinder aufzunehmen, zu bearbeiten und Orientierungs- und Verarbeitungshilfen anzubieten.

Im Zuge der Besuche in den Kindergärten mit den Methoden-Baukästen war der Austausch mit den Pädagog*innen sehr informativ: Zumeist besuchten wir die Gruppe einer Pädagog*in, die unserem Thema aufgeschlossen gegenüberstand. Oftmals kamen Kinder und Pädagog*innen aus anderen Gruppen neugierig hinzu, sodass wir ins Gespräch kamen und sie bei unseren Einheiten zusehen bzw. teilnehmen konnten. Schnell verwandelte sich die anfängliche Skepsis so in einen angeregten Dialog darüber, wie denn eine zeitgemäße, professionelle Haltung zu Fragen rund um Medienbildung im Allgemeinen und digitalen Medien im Speziellen aussehen könnte und sollte.

Das war der Ausgangspunkt für das Follow-up Projekt digi4under6#tricks: Während wir bei digi4under6 in erster Linie mit den Kindern gearbeitet haben, richtet sich nun der Fokus auf die Pädagog*innen. Für sie haben wir ein Weiterbildungsformat entwickelt, das sich einfach in den beruflichen Alltag integrieren lässt, da es vor Ort, in der Gruppe, stattfindet. Dabei sind uns zwei Aspekte ein besonderes Anliegen: Zum einen der Praxisbezug, der dadurch hergestellt wird, dass bei jedem unserer Besuche aktive Medienarbeit direkt in der Gruppe stattfindet. Zum anderen die Fundierung der praktischen Arbeit auf gesicherten Grundlagen: Daher gibt es an jedem der Termine ein Schwerpunkt-Thema, das Einblick gibt in aktuelle fachliche Standards und die Möglichkeit bietet, sich damit auseinanderzusetzen und in Austausch mit den Mediencoaches zu treten.

Es ist unser Anliegen, Zukunftskompetenzen und kritische Medienbildung zu fördern und die Bildungspotentiale digitaler Medien zu nutzen. Dabei möchten wir Pädagog*innen, Kinder und Eltern unterstützen.